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Eine Reise nach Prag

Um den 15.4.23 herum machten sich so einige Landshuter Brüder, verstärkt durch einige Münchner und Regensburger Brüder auf in die „goldene Stadt“ Prag. Und das in Begleitung von Ehefrauen, Kindern, Kinder-Partnern und somit eher im Stil eines großen Familienausflugs als im Stil einer Freimaurer-Reise.

Prag (gvb). Das war auch so gewollt. Die deutschsprachige Loge in Prag mit dem französischen Namen “La Sincerité” hatte zum Rosenfest eingeladen. Mit Rahmenprogramm! 

Die erste Stadtführung durch den Meister vom Stuhl der “La Sincerité” führte uns nicht nur zu gängigen Sehenswürdigkeiten, sondern auch zum Gründungshaus der Schlaraffen – das hätte ohne diese Führung wohl keiner gefunden. Anschließend gab es noch eine „klassische“ Stadtführung, die allerdings den einen oder anderen der Stadtgeführten ein wenig überforderte. So viel kunsthistorisches Fachwissen hatten wir dann doch nicht alle parat. Aber das passiert oft bei Familientreffen: An einem (meist kulturellen) Programmpunkt steigt jemand aus. Und da diese Pragreise mit den vielen Familienmitgliedern, allen Altersgruppen und viel ungezwungener Fröhlichkeit eher einem Familientreffen glich, ließ sich auch niemand die Laune verderben. Zum Mittagessen wurde ein wenig improvisiert (z. B. asiatisch, nicht tschechisch), dann gab es eine Pause, um den vom Pflastertreten ermüdeten Beinen etwas Erholung zu verschaffen. Und sich umzuziehen. 

Vor allem die Damen zeigten, dass sie viel Freude daran hatten, endlich mal wieder etwas Schönes tragen zu können. Wozu? Zur Rosenfest-Arbeit im Logenhaus in Prag. Das Logenhaus wird von der tschechischen Großloge und vielen einzelnen Logen gemeinsam genutzt, im Tempel ist ein großes Wandgemälde von Alfons Mucha (Allegorie auf die Freimaurerei) angebracht. Der Tempel war gefüllt wie wohl lange nicht, die Kolonnen im Norden saßen in drei Reihen! Die Arbeit selbst stellte eine wirklich eindrucksvolle Kombination aus Ritual und persönlicher Ansprache dar, die Damen freuten sich über die Rosen (auch die beiden etwa 6-jährigen jüngsten Damen waren überglücklich), die gastgebenden Brüder freuten sich über den Zuspruch der Angereisten und bedankten sich mit freimaurerischen Gastgeschenken, die angereisten Brüder freuten sich über ein ziemlich einmaliges freimaurerisches Erlebnis, die Freude war also groß. Und danach luden uns die Prager Brüder in ein edles tschechisches Restaurant ein, das von einem Bruder geleitet wird, der speziell für uns ein Menü zusammengestellt hatte, das niemanden hungrig ließ. Und damit klang der Abend eines höchst gelungenen Tages aus. 

Am Folgetag (Sonntag) gab es noch ein „optionales Schmankerl“. Eine der ältesten Prager Logen beruft sich auf eine (ursprünglich revolutionäre) Gruppierung von Freimaurern, die sich im Geheimen in der Wilden Sarka (Divoká Šárka) trafen. Am damaligen Treffpunkt dieser Gruppe erinnert eine Gedenktafel an die Treffen und die Gründung der Loge. Und zu dieser Gedenktafel unternimmt die Loge einmal im Jahr eine kleine Wanderung – mitten in die Wildnis des Naturschutzgebietes Divoká Šárka. Ein paar Mitglieder unserer Reisegruppe waren da auch noch dabei und konnten beim anschließenden rustikalen Mittagessen somit auch noch andere Prager Brüder kennenlernen. 

Fazit? Prag ist eine Reise wert (das ist keine neue Erkenntnis) und bietet gerade für Brüder Freimaurer tatsächlich noch einige Überraschungen und neue Eindrücke.