180 Teilnehmer trafen sich zur Jahresversammlung der Großloge AFuAMvD
Von Bastian Salier
Mehr als 180 Brüder, Schwestern und Gäste trafen sich vom 17. bis 19. Mai in Stuttgart zum diesjährigen Großlogentreffen der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD e.V.). Es ist neben dem alternierend stattfindenden Großlogentag die wichtigste Veranstaltung im Jahreskalender der Großloge. Diesmal war das Treffen verbunden mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, auf der vereinsrechtliche Abstimmungen getroffen wurden.
Das Großlogentreffen war der zweite Anlauf für die gastgebende Loge „Sarastro“ in Stuttgart für eine solche Veranstaltung, nachdem 2020 der geplante Großlogentag in der baden-württembergischen Hauptstadt coronabedingt abgesagt werden musste. Die Brüder der „Sarastro“ hatten sich ein überaus attraktives Rahmenprogramm ausgedacht und – mit Unterstützung der Großlogenkanzlei – exzellent organisiert. Höhepunkt war der Festabend in der historischen „Alten Reithalle“, einem bedeutenden Denkmal der Stahlarchitektur des 19. Jahrhunderts, wie der Meister vom Stuhl der Loge „Sarastro“, Thomas Wild, in seiner Begrüßung erklärte. AFuAMvD-Großmeister Stefan Kunnert freute sich in seiner Ansprache über diese Verbindung historischer Architektur mit den zukunftsfördernden Gesprächen und Debatten, die auf dem Großlogentreffen geführt wurden und erklärte in einem Presseinterview: „Ich glaube, man wird später über das Großlogentreffen Stuttgart 2023 reden, wenn man mal sieht, wo das hingeführt hat.“
Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper überbrachte ein erfrischendes und persönliches Grußwort. Stuttgart biete, so sagte er, die allerbesten Voraussetzungen für Zukunftstagungen, denn sie ist die Geburtsstadt des großen Philosophen Friedrich Hegel, dessen Denken – genauso wie das freimaurerische Denken – von der Idee der Toleranz geprägt sei.
Die Großmeisterin der Frauen-Großloge von Deutschland (FGLD), Franka Dewies-Lahrs, überbrachte ebenfalls ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Großlogentages. Dies ist inzwischen Tradition und ein Zeichen der Verbundenheit der AFuAMvD zu den mittlerweile 31 in der FGLD zusammengeschlossenen Frauenlogen.
Sehr emotional wurde es am Festabend, als der Leiter des Hospiz‘ Stuttgart, Manfred Baumann, die Arbeit seines Vereins mit konkreten Beispielen belegte. Begleitet von Standing Ovations übergab Großmeister Stefan Kunnert einen Spendenscheck der Großloge in Höhe von 10.000 € an den Hospizverein, dessen Träger die Evangelische Kirche ist. Eine weitere Spende in Höhe von 5.000 € wird demnächst von der Loge „Sarastro“ an die Stuttgarter Tafel übergeben werden.
In seiner Begrüßung hob Stuhlmeister Thomas Wild die „Zukunftswerkstatt“ hervor, den Workshop, der im Mittelpunkt des Großlogentreffens stand. Dabei nahmen alle Teilnehmer gleichrangig am Diskurs teil. In mehreren Arbeitsgruppen wurden verschiedene Aspekte aus Sicht der Vergangenheit und der Gegenwart analysiert und daraus gemeinsame Ziele und Handlungspläne für die Zukunft entwickelt. Dieses Debattenformat, durch den Zugeordneten Großmeister Thomas Forwe koordiniert, wurde von den Teilnehmern nicht nur ausgiebig und zielführend erprobt, sondern auch in der Nachbereitung als sehr geeignet für den weiteren Diskurs empfunden.
Nach der zweitägigen Gruppenarbeit wurden erste Ergebnisse durch die Moderatoren der einzelnen Gruppen dem gesamten Plenum vorgetragen. Die Brüder betrachten diese Veranstaltung als wesentlichen Impuls für ihre Weiterentwicklung in die Zukunft.
Das Großlogentreffen endete am Freitagnachmittag mit einer Tempelarbeit als verbindendes Element aller Brüder.